Was ist Kunst?
“Eigentlich war jede Kunst bisher immer nur Ersatz fürs Internet. Die Leute hatten kein Internet, also mussten sie Kunst machen.” (Vuk Cosic, Netzkunstpionier)
Kunstunterricht will...
...Fertigkeiten vermitteln: Wie geht man mit Ton oder Draht um? Was muss man beim Farben mischen beachten? Gibt es in der Kunst Gesetze oder ist alles erlaubt? Wie erfassen wir das, was wir sehen und setzen es in Zeichnung um? Der Kunstunterricht fördert das Vorstellungsvermögen, er trainiert das räumliche Denken und schult jegliches Gestaltungsvermögen.
...junge Menschen darin unterstützen, neue Ausdrucksformen zu finden: Wie macht man Kunst in der Natur, mit Hilfe von Naturmaterialien? Welche Möglichkeiten zeigt uns die Street-Art, den urbanen Raum zu gestalten? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in Gestaltung und Design? Im Kunstunterricht werden Kreativität und Phantasie angeregt und es bleiben – mehr als in anderen Fächern – Freiräume, ganz eigene Ideen umzusetzen.
...zur Auseinandersetzung mit Künstlern und ihren Werken anregen: Wie haben eigentlich die Steinzeitkünstler gemalt? Was machte Henri Matisse mit seiner großen Schere? Was können wir von Slinkachu lernen? Im Kunstunterricht erschließen sich die Lernenden herausragende Künstlerpersönlichkeiten und die Wirkung ihrer Werke. Durch sie wird unser Blick auf die Welt verändert, denn “Kunst ist eines der wenigen kulturellen Felder, die versuchen, die Welt als komplizierte zu begreifen.” (Stefan Heidenreich, Kunstwissenschaftler)
Was machen wir im Kunstunterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6?
In der Erprobungsstufe (Klasse 5 und 6) wird Kunst durchgängig zweistündig unterrichtet. Das Lehrwerk “Bildende Kunst 1” des Schroedel Verlages setzen wir unterstützend ein.
Anknüpfend an die Kenntnisse und Fertigkeiten aus der Grundschule mischen wir Farben, malen damit, lernen Farbharmonien und Farbkontraste kennen.
Wir erfinden Räume und bauen Traumzimmer, Weihnachtsmarktbuden und Dschungellandschaften,... In der “Zufallswerkstatt” finden wir Strukturen und gestalten Kleckse weiter zu … Außerirdischen? Tiefseekreaturen?
Wir zeichnen ganze Bilder aus nur einer einzigen Linie – Picasso hats vorgemacht. Oder wir zeichnen ohne Stifte, sondern wie die Steinzeitmenschen mit Holzkohle und Erdfarben.
Und sogar mit der Schere zeichnen wir: Unterwasserwelten oder Schattentheater, Pflanzliches oder Phantastisches entsteht als Scherenschnitt. Mitunter erstellen wir eigene Stempel, um “mit Hochdruck” Insektenschwärme oder Tierherden darzustellen.
Schwerpunkte des Kunstunterrichts in den Jahrgangsstufen 7 bis 10
In der Klasse 7 wird Kunst durchgängig zweistündig unterrichtet. In den Klassen 8 bis 10 findet er als Epochenunterricht statt: In einem der beiden Halbjahre wird zweistündig Kunst unterrichtet, im anderen Musik.
Wir setzen die Bände 2 und 3 des Lehrwerks “Bildende Kunst” (Schroedel Verlag) unterstützend ein, außerdem Bildbände, Apps und Filme.
Neue Erfahrungen gilt es im Kunstunterricht der Mittelstufe zu machen: In der Auseinandersetzung mit Figur und Bewegung lernen wir etwas über Anatomie und Proportionen – aber erst das Nachvollziehen der Bewegungen unseres Körpers befähigt uns zur Darstellung unseres Lieblingssports.
Und wir bringen die Bilder selbst dazu, sich in Bewegung zu setzen: Das gelingt z.B. in Stop-Motion-Filmen, mit Daumenkinos oder Thaumatropen.
3D-Zeichnen auf dem flachen Papier – diese Herausforderung meistern wir nach allen Regeln der Kunst in räumlich dargestellten Innen- und Außenansichten, in der Parallelprojektion, isometrisch, zentralperspektivisch.
Wie kann man Glas zeichnen, Metall oder Holz sichtbar machen? Beim Sachzeichnen geht es uns vor allem um die naturalistische Darstellung von Objekten mit Hilfe von Schraffuren.
Als “DesignerInnen” setzen wir uns mit Marken, Logos und Verpackungen auseinander und versuchen uns selbst an der Produktentwicklung (z.B. Verpackungsdesign oder Taschenkreationen).
Als Streetart-Künstler entwickeln wir Graffiti-Tags, Stencils (Sprüh-Schablonen), Sticker oder Objekte.
Kunstunterricht in der Oberstufe
Im Einführungskurs sind unsere Schwerpunkte...
... die Vermittlung von theoretischen Grundlagen, Methodenkompetenz und natürlich die kreative Gestaltung!
Wir vertiefen Inhalte der Form- und Farbenlehre und setzen sie in unterschiedlichsten Gestaltungsaufgaben um. Wir lernen neue Techniken wie Kohlezeichnung, Aquarell-malerei oder Zeichnen mit Weißhöhung kennen und üben sie ein. Traditionell gestalten die EF-Grundkurse einen Teilbereich des Schulgebäudes mit Wandmalereien.
Kunstverwandte Berufe (z. B. Design und Architektur) werden in Praxis und Theorie vorgestellt. Theoretische Anteile bekommen in der Einführungsphase ein größeres Gewicht – neben der einfachen Pflichtbelegung können die Schüler und Schülerinnen dieser Jahrgangsstufe das Fach Kunst schriftlich anwählen, d.h. sie stellen sich erstmals einer ‚Kunstklausur’.
Kunstunterricht in der Qualifikationsphase
Die Themen, Techniken und Methoden der Qualifikationsphase orientieren sich an den curricularen Vorgaben des Zentralabiturs. Grundsätzlich beinhalten die Halbjahre der Q1 einen motivgeschichtlichen Überblick über die Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Malerei, sowie dem Themenbereich Plastik / Skulptur. In der Q2 orientiert sich der Kunstunterricht mehr an moderner und zeitgenössischer Kunst; verstärkt finden Neue Medien hier Berücksichtigung.
Über die Pflichtbelegung von zwei Halbjahren hinaus können interessierte Schüler und Schülerinnen das Fach Kunst unter der Voraussetzung der Schriftlichkeit als drittes oder viertes Abiturfach anwählen.
Kunst ohne Unterricht … die AG Offene Kunst :
Während einer Mittagspause haben interessierte Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, selbstständig künstlerisch zu arbeiten und sich auf Bewerbungsverfahren in den Fachbereichen Kunst, Design, Architektur und Mediengestaltung vorzubereiten. Beratend stehen die FachlehrerInnen zur Seite, jedoch wird die AG in Eigenregie geführt.