Kurz und knapp

Unser gebundener Ganztag sieht am Montag, Mittwoch und Donnerstag nach einer langen Mittagspause (mit Mensa-Angebot) noch ein bis zwei Stunden Unterricht vor, so dass schriftliche Übungsaufgaben entfallen. Sie werden in der Sekundarstufe I verlässlich in den Fachlernzeiten unter Betreuung der Fachlehrkraft angefertigt. Weder Aufgaben, noch Schulbücher und –hefte werden vergessen. Das tut dem häuslichen Frieden gut. Dienstags und freitags endet der Unterricht um 13.00 Uhr, sodass Freizeit oder Zeit für die Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften und besonderen Fördermaßnahmen bleibt. Zusätzlich bieten wir eine pädagogische Betreuung an allen Nachmittagen an. Diese Betreuung ist, anders als an den Grundschulen, tages- und stundenflexibel bis maximal 16.00 Uhr wählbar.

Der Ganztag ermöglicht es uns, das Ziel der Erziehungs- und Bildungsarbeit am Ratsgymnasium besser zu verwirklichen: die umfassende Förderung und Entwicklung der Persönlichkeit unserer Schüler*innen.

Schule als integrierter Teil des Lebens

Warum haben wir uns dafür entschieden, ein Ganztagsgymnasium zu werden?

Die Entscheidung, das Ratsgymnasium 2009 in ein Ganztagsgymnasium umzuwandeln, wurde und wird von einer grundsätzlichen Überlegung getragen:

Die Lernzeiten in den Kernfächern ersetzen die ehemaligen schriftlichen Hausaufgaben und entlasten hier die Familien. Für viele Eltern besteht der Bedarf einer zuverlässigen Betreuung, Unterstützung und Förderung ihrer Kinder außerhalb der sonst üblichen Unterrichtszeiten. Des Weiteren ermöglicht das Leben und Lernen im Ganztag eine besonders intensive Förderung der Schüler*innen.

„Lehrerkollegium und Führungsteam unserer Schule bewahren und leben die lange Tradition des Ganztags mit voller Überzeugung.

Die vielen positiven Rückmeldungen von Schülern, Eltern und Ehemaligen bestärken uns darin.“

Hendrik Snethkamp, Schulleiter

Tagesablauf und Wochenplan

Eine der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema „Ganztag“ lautet: Was bedeutet „Ganztag“ eigentlich ganz konkret für den Schulalltag meines Kindes? Am besten lässt sich diese Frage beantworten, indem man einen Blick auf die Rhythmisierung, sprich auf den Tagesablauf wirft (siehe unten: Musterpläne für die Klassen 5 und 6).

Morgens beginnt der Unterricht für alle um 7.50 Uhr. Im Sinne eines offenen Anfangs sind die Klassenräume aber bereits um 7.35 Uhr für unsere Schüler*innen geöffnet.

Wann die Schule endet, hängt dann vom Wochentag ab: An den so genannten drei langen Tagen, also montags, mittwochs und donnerstags, endet der Unterricht der fünften und sechsten Klassen um 14.45 Uhr.

In den Klassen 7 und 8 wird der Nachmittagsunterricht im Ganztag behutsam (bis maximal 15.30 Uhr an den drei langen Tagen) ausgebaut. Zum Ende der Mittelstufe wird das Ganztagsangebot in den höheren Klassen zur Vorbereitung auf die Oberstufe flexibler gestaltet.

Dass die langen Tage für die Fünfer und Sechser bereits um 14.45 Uhr enden, lässt Zeit für Hobbys, Freunde und Familie, aber auch für eine der vielen freiwilligen AGs unserer Schule. Aus dem gleichen Grund haben wir uns für zwei kurze Tage - den Dienstag und den Freitag - entschieden. So bleibt mehr Raum für Anderes.

 

Flexibles Doppelstundenmodell

Positiv für alle Schultage ist der hohe Anteil an Doppelstunden. Die Schultasche ist leichter, wenngleich sie schon durch ein eigenes (kostenfreies) Schließfach im Klassenraum nicht mehr so voll ist. In vielen Fächern wird zudem ein intensiveres Arbeiten möglich (z.B. bei Experimenten).

Trotz der Vorteile der Doppelstunden haben wir uns für ein flexibles Modell entschieden, d.h. es gibt Einzelstunden nur, wenn es aus organisatorischen Gründen notwendig ist (wie z.B. in der achten Stunde an den langen Tagen in den Klassen 5 und 6) oder wenn es pädagogisch begründet ist.

So ist es im Fach Englisch mit vier bis fünf Unterrichtsstunden sinnvoller, die Kinder an drei Tagen (also in einer Doppelstunde und zwei Einzelstunden) zu sehen.


Mittagspause

Der nächste wichtige - und für unsere Schüler*innen sicher der attraktivste - Ganztagsbaustein ist die Mittagspause, in der die Kinder  nicht  nur  essen,  sondern in der Freizeit auch spielen oder „chillen“ können. Die Mittagspause für die Fünftklässler beginnt bereits um 12.15 Uhr. Für alle anderen Jahrgänge beginnt sie erst um 13.00 Uhr. Dies hat verschiedene Vorzüge. So wissen wir, dass die jüngeren Schüler*innen schneller ermüden und daher schon eher eine ausgedehnte Pause brauchen. Hinzu kommt, dass die Jüngeren unter sich sein können und sich nicht gegen ältere Jahrgänge durchsetzen müssen. Dies ist vor allem im ersten Halbjahr wichtig, wenn die Kinder gerade von der überschaubaren Grundschule kommen und sich dann erst noch an das große Gymnasium gewöhnen müssen. Wichtig ist uns, dass alle gemeinsam essen und die Mittagspause als Zeit mit ihren Freundinnen und Freunden verbringen können.

 

Fachlernzeiten

Der große Pluspunkt der langen Tage sind die Fachlernzeiten. Sie finden in der 5. Klasse zwischen 13.00 und 14.00 Uhr statt. Diese Fachlernzeiten sind den schriftlichen Fächern zugeordnet, also gibt es in den Klassen 5 und 6 jeweils eine für Deutsch, Englisch und Mathematik.

Das bedeutet gleichzeitig, dass sie von den jeweiligen Fachlehrerinnen und -lehrern selbst betreut werden und bringt den großen Vorteil für die Kinder mit sich, dass sie sich mit ihren Fragen direkt an ihre Fachlehrkraft wenden können, sodass jede*r Schüler*in eine individuelle Hilfestellung bekommen kann, falls nötig.

Der zweite große Vorteil liegt darin, dass die Kinder schriftliche Aufgaben schon in der Schule bearbeitet haben. Das heißt: Wenn unsere Schüler*innen an den langen Tagen nach Hause kommen, sind die schriftlichen Aufgaben schon erledigt.

Ab der 9. Klasse ersetzen unsere Study-Halls (ganz oder teilweise) die Fachlernzeiten. Die Study-Halls ermöglichen den älteren Schüler*innen ein selbständigeres Arbeiten und bereiten so auf die Oberstufe vor.


Unsere Mensa

Gemeinsam
essen

Mittags ein Lunchpaket von zuhause essen oder ein warmes Mittagessen in der Mensa genießen? Das kann jede*r Schüler*in für sich entscheiden.

Auch individuelle Bedürfnisse, z.B. wenn ein Kind vegetarisch essen möchte oder wenn eine Lebensmittelallergie vorliegt, können berücksichtigt werden. Ein Gespräch mit Frau Afarwuah-Quayson, die das Mensa-Team leitet, reicht aus, um alles zu klären.


Regional und gesund

In unserer Mensa bieten wir Menüs des regionalen Anbieters „apetito“ an, die nach dem Cook-and-freeze-Verfahren zubereitet werden, d.h. die Speisen werden vor Ort fertig gegart, sodass sie appetitlich und heiß auf den Teller kommen.

Die Gerichte unserer Mensa enthalten - bis auf wenige, aber gekennzeichnete Ausnahmen - nur Rind- oder Geflügelfleisch. Außerdem wird bei allen Gerichten natürlich auf Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe verzichtet.

Jeden Tag kann man aus drei Menülinien (Preis 3,95 €) wählen:

M1: Mischkost

M2:Ovo-lacto-vegetarisch

M3: großer Salatteller

Die Bestellungen und die Abrechnung der Kosten (3,95 € pro Mahlzeit) werden über die Mensakarte abgerechnet, die man nach einer Online-Registrierung zugeschickt bekommt.

Freizeitgestaltung und Angebote im Schulalltag

Zu einer gelungenen Gestaltung des Ganztags gehört, dass ein attraktives und breites Freizeitangebot für die Mittagspause zur Auswahl steht.

Denn es ist wichtig, dass sich jede*r Schüler*in auf die Art und Weise erholen kann, die ihm/ihr an dem jeweiligen Tag gut tut. Daher können unsere Schüler*innen unter folgenden Freizeitangeboten wählen:


Spielen, forschen, gestalten, sporteln, snoozeln

Viele Schüler*innen genießen es, sich mit Freunden und Freundinnen zu unterhalten, mit ihnen Spiele und Karten zu spielen oder zusammen etwas zu basteln oder zu malen. Das geht am besten im eigenen Klassenraum, denn hier befinden sich die Spiele und Bücher der Klasse.

Im Klassenraum besitzt jede*r Schüler*in ein eigenes, kostenfreies Schließfach, in dem Bücher, Hefte, Bastel- und Malsachen untergebracht werden können. Naturwissenschaftlich interessierten Kindern stehen ab Klasse 5 die „Schach-AG“ und auch naturwissenschaftliche AGs in der Mittagspause zur Verfügung, z.B. „freestyle physics“ oder die „Bio-AG“. Hier können die Schülerinnen und Schüler Experimente durchführen und eigene kleine Projekte für Wettbewerbe starten. In der 6. Klasse kann man in der Mittagspause durch an der „Chemie-AG“ und der „Bücher-AG“ teilnehmen.

Da aber auch sehr viele AGs am Nachmittag, also nach dem Unterricht, stattfinden, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle AG-Liste.

Wenn unsere Schüler*innen lieber mit ihren Freunden Tischtennis oder Fußball, Basketball oder Frisbee spielen wollen, dann stehen ihnen die Sporthallen oder die drei Schulhöfe in der Mittagspause offen. Hier gibt es Tischtennisplatten, Basketballkörbe, mobile Tore, verschiedene Bälle und Klettergeräte.

Vielleicht wünscht sich ein Kind aber auch Ruhe und möchte sich auf große, gemütliche Kissen legen, lesen oder einfach nur vor sich hin träumen. Dann ist unser Snoozleraum der beste Platz. Hier erklingt leise Musik, es gibt kein störendes Gerede und an der Decke dreht sich langsam eine Lichtkugel. Falls man sein Buch vergessen hat, gibt es dort viele Bücher zur Ausleihe.


Schulaufgaben werden in der Schule gemacht – mit der Fachlehrkraft

Gemeinsam
Aufgaben machen

Mit den Fachlernzeiten für die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und die zweite Fremdsprache gelingen die Aufgaben, die zum Wiederholen, zum Einüben oder zur Vorbereitung des Gelernten nötig sind, jedem Kind.

Fachlernzeiten

In unseren Fachlernzeiten bearbeiten die Schülerinnen und Schüler eigenständig und konzentriert die im Unterricht gestellten Aufgaben. Während dieser Fachlernzeiten steht ihnen immer die eigene Fachlehrkraft zur Seite. Daher kann man immer dann, wenn man bei einer Aufgabe Schwierigkeiten hat, die eigene Lehrerin bzw. den eigenen Lehrer direkt fragen.

Lernaufgaben für zuhause

Aufgaben, die man nicht schriftlich erledigen kann, wie z.B. Vokabeln lernen, Texte lesen, sich auf ein Referat oder auf eine Klassenarbeit vorbereiten, werden an den kurzen Tagen Dienstag und Freitag zuhause erledigt.

Der persönliche Schulbegleiter

Zu Beginn jedes Schuljahres erhalten alle Schüler*innen der Klassen 5 bis 7 einen persönlichen „Schulbegleiter“, in den sie Lernaufgaben, wichtige Termine und persönliche Notizen eintragen.

Soziales Miteinander erlernen und Persönlichkeit fördern

In die Schule geht man, um zu lernen. Das ist eine alte Weisheit, die seit Jahrhunderten gültig ist. Aber eine Schule - und erst recht eine Ganztagsschule - ist noch mehr: Sie ist eine Gemeinschaft. Man verbringt in ihr viele Stunden, man ist mit vielen Anderen zusammen, schließt Freundschaften, übernimmt Verantwortung, hilft anderen und lässt sich helfen. Wie dies gelingen kann, zeigen die folgenden Beispiele.

Engagement erlernen

Die Versammlung der Klassen- und Kurssprecherinnen und -sprecher ist am Ratsgymnasium eine ernst genommene Institution, die gemeinsam mit den gewählten SV-Lehrerinnen und -Lehrern, Initiativen ergreift und Vorschläge einbringt, die oft auf einer SV-Fahrt vordiskutiert und durchgeplant werden. Damit auch die Stimmen der jüngeren Schüler*innen gehört werden, gibt es die sogenannte Mini-SV, in der die Fünft-, Sechst- und Siebtklässlerinnen und -klässler zusammen mit einer Lehrerin und den Schulsozialpädagoginnen arbeiten.

Patenschaften

Ebenfalls eine wichtige Einrichtung sind die „Klassenpaten“. Dies sind Schüler*innen der neunten Klassen, die sich für die Fünftklässler einsetzen. Sie unternehmen etwas mit ihnen und organisieren Klassenpartys.

Soziales Lernen

Damit die Klassengemeinschaft zusammenwächst, gibt es in den Klassen 5 und 8 eine Stunde „Soziales Lernen“ - und zwar bei der Klassenleitung, z.B. für Klassenrat, Klassenregeln und Kennenlernspiele.

 

„Gemeinschaft leben und Verantwortung lernen – dies sind die Grundsätze unseres Ganztags.“

Dr. Friederike Picard, Koordinatorin des Ganztags

 

 

„Wir sehen uns am Ratsgymnasium in der Verantwortung, unseren Schülerinnen und Schülern eine umfassende Förderung ihrer Persönlichkeit zu geben. Sie sollen unsere Schule als Ort der Bildung und Ausbildung, der Anerkennung, der Zusammenarbeit und der Freundschaften erleben.“

Nicole Thier, Schulsozialpädagogin