Landessieger: Yane Hobin (r.) und Linn Stenert haben erfolgreich am Geschichtswettbewerb teilgenommen. Foto: f

„Wir haben uns gegenseitig motiviert“

Münster - Geschichte kann viel mehr als staubige Büchern zu wälzen und Archive zu durchwühlen:
Das haben Yane Hobin und Linn Stenert vom Ratsgymnasium gemerkt. Sie haben beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mitgemacht – und das mit Erfolg.
Von Anna Spliethoff

„Forschendes und entdeckendes Lernen“ steht in der Schule nicht immer im Vordergrund, oft werden
Bücher gewälzt und Voka beln gebüffelt. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten möchte bei Schülern das Interesse am Forschen wecken. Alle zwei Jahre gibt es ein anderes Thema. „Gott und die Welt. Religion macht Geschichte“, hieß es 2016.

Über 200 Schüler aus Münster haben mitgemacht – am heutigen Dienstag werden sie bei einem Festakt im Rathausfestsaal geehrt. Mit dabei sind auch Yane Hobin und Linn Steinert vom Ratsgymnasium. Mit Hilfe ihrer Geschichtslehrerin Dr. Marion Kintzinger haben die beiden 13-jährigen Schülerinnen das Thema „Eid – Ein feierliches Versprechen“ erforscht. Und zwar erfolgreich: Unser Redaktionsmitglied Anna Spliethoff sprach mit den Landessiegerinnen.

Wieso habt ihr euch entschieden, beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten mitzumachen?
Yane Hobin: Wir sind beide Leistungssportlerinnen. Wir wollten mit der Teilnahme beweisen, dass auch Leute, die nicht so viel Zeit haben, so etwas erreichen können. Dazu braucht es nur ein bisschen Mut und auch den Willen.
Wie seid ihr auf das Thema Eid gekommen?
Yane Hobin: Wir hatten das Thema kurz im Geschichtsunterricht. Wir wussten gar nicht so ganz genau, worum es bei einem Eid geht, und haben ein bisschen nachgelesen. Und dann wollten wir weiter nachforschen.
Und warum macht ihr ausgerechnet bei einem Geschichtswettbewerb mit?
Linn Stegert: Wir haben auch schon an Mathematik-Wettbewerben teilgenommen. Wir machen gerne bei solchen Sachen mit, weil es einem ja auch Erfahrungen bringt. Wir sind beide – vielleicht auch durch den Sport – sehr wettbewerbsaffin.
Sind Sie als Lehrerin stolz auf Ihre Schülerinnen?
Marion Kintzinger: Es geht mir weniger um den Stolz als um die Sache. Mir ist wichtig, dass sich das Rollenverhältnis zwischen Lehrern und Schülern auch mal umkehrt. Natürlich habe ich auch geholfen, aber die Mädchen haben sehr selbstständig gearbeitet. Sie haben sich zum Beispiel Experten gesucht und Interviews mit ihnen geführt.
Würdet ihr, wenn ihr noch einmal mitmacht, irgendwas anders machen?
Yane Hobin: Was wir anders machen würden, ist, unsere Zeit besser einzuteilen. Wir haben aber auch viel gelernt, nicht nur über den Eid. Wir haben gemerkt, dass es manchmal einfach ein bisschen Mut braucht.
Linn Stegert: Uns hat es aber auch geholfen, dass wir zu zweit waren. Wir haben uns gegenseitig motiviert.
Als Landessieger bekommt man schon ein recht hohes Preisgeld. Was habt ihr damit vor?
Yane Hobin: Wir wollen etwas zusammen unternehmen. Vielleicht fahren wir in eine Trampolinhalle – und dann noch in einen Harry-Potter-Laden: Wir sind nämlich große Fans.